Montag, 14. September 2015

Build A Bear, Great Falls & Rosh Hashanah

Great Falls Potomac (Maryland Seite)


Versetzt euch einen Moment in die Weihnachtszeit. Genauer gesagt in die Feiertage. Am Weihnachtsabend gibt es Wiener Würstschen und Kartoffelsalat. Am 1. Feiertag Ente mit Klößen und Rotkohl. Und am 2. Feiertag schließlich Rehbraten ebenfalls mit Klößen und Rotkohl. Nicht zu  vergessen die verschiedenen Varianten an Desserts und die viele Weihnachtsschokolade. Ihr esst eigentlich nur noch weil es auf dem Tisch steht und ihr seit dauersatt...
So ging es mir die letzten zwei Tage und noch ist es nicht zu Ende! Ich habe mich gerade in mein Bett gerollt und hoffe, dass ich nicht 5kg zugenommen habe. :D Obwohl wir ja wenigstens gesund gegessen haben. Wieso ich jetzt schon esse wie an Weihnachten? Meine Familie feiert gerade das jüdische Neujahrsfest Rosh Hashanah und da wird aufgetischt.

Nun aber erst mal zum Beginn meine Wochenendes:
Freitagabend war wieder Mädelsabend bei mir. Wir haben Chips mit Käsedip gegessen, Frozen geschaut (und gesungen xD) und unsere Reiseziele für die nächste Zeit geplant. 
Samstag wollten wir dann zusammen zu den Great Falls. Allerdings hat es den ganzen Tag durchgenieselt (wohlgemerkt mein erster Regentag nach fast 5 Wochen!). Also musste eine Notlösung her: MALL. Zunächst haben wir noch ein paar Erledigungen gemacht und wirklich tolle Läden entdeckt. Unter anderem habe ich dabei neue Ohrrimge gekauft, Aufkleber für mein Tagebuch bekommen, mir eine Musikbox für mein Handy/Laptop geholt und schließlich haben wir uns einen eigenen TEDDYBÄR gemacht. Hier gibt es genau den gleichen Build a Bear Laden wie bei uns in Deutschland. Wir konnten uns also einen Teddy aussuchen, ihm Eigenschaften geben, ihn füllen und ein Herz reinstecken, ihm einen Namen geben, uns seinen Geburtstag ausdenken und schließlich auch noch anziehen. Das war wirklich ein riesen Spaß und er ist soo niedlich. *-* Für 24$ kann man das schon mal machen und erwachsen müssen wir schon die ganze Woche über sein.

Darf ich vorstellen: Sam noch nicht lebendig
Tataa: Sam lebt und hat eine Geburtsurkunde :D
  Zur Belohnung gab es dann noch Frozen Yoghurt. Das ist hier auch super gemacht! Man kann sich seine Yoghurt-Eis-Sorte selbst aussuchen und dann auch alles selber dekorieren. Bezahlt wird nach Gewicht. Geniale Sache!

Kostet dann aber auch 5$
 Ausgeklungen haben wir den Tag mit einem Film am Nachmittag bei mir und danach waren wir erstmals ganz klassische amerikanischen BBQ Burger mit French Fries (Pommes) essen.

Leckeeer!
  Sonntag strahlte die Sonne wieder. Also ging es dann doch noch zu den Great Falls! :) Das war eindeutig eine gute Entscheidung. Für den Park mussten wir zu fünft 10$ zahlen. Wenn man überlegt wie riesig der ist, sind da 2$ für jeden echt ein guter Preis. Da ging es also über den großen Parkplatz auf zum Potomac River.
     


      

Natürlich haben wir den erstbesten Weg zum Wasser genommen. Das war ein echter Glücksgriff. Dorthin hat sich kaum ein Tourist verirrt und wir hatten eine super Kulisse zum staunen und Fotos schießen.

 
Meine Potomac Mädels ;*

Nachdem wir dann ziemlich lange unsere Zeit an dieser idyllischen Flussstelle verbracht haben, beschlossen wir uns mal langsam auf zu den wahren Great Falls zumachen. Zu denen ging es ca. 15 Minuten über einige Brücken, von denen man auch einen wunderschönen Blick hatte.

Endlich hat die Panoramafunktion einen Sinn :)

Und da waren sie dann plötzlich. Die Great Falls. Sie erstrecken sich über mehre Kilometer. Hier ist auch das Panorama Bild vom Anfang meines Posts entstanden. Wir standen einfach nur eine Weile da und haben auf das rauschende Wasser gestarrt.
Auf der anderen Seite ist Virginia

Sooo und das war es ja dann noch gar nicht. Sonntagabend war nämlich der Beginn von Rosh Hashanah. Meine Gastmutter war schon den ganzen Tag fleißig am kochen und backen. Den meine Familie feiert das Fest jedes Jahr mit ihren beiden Nachbarn und ich war natürlich auch mit eingeladen. Also sind wir um 19 Uhr rüber zu den Nachbarn gegangen und alle haben sich am Tisch versammelt. Unser Nachbar hat dann auf hebräisch einige Worte gesagt und dabei ein Brot namens Challah in mehrere Stücke geteilt. Jeder Gast hat dann ein Stück bekommen, musste es in Honig tunken und essen. Ich glaube am Besten fand ich wirklich genau dieses Brot. Eigentlich schmeckt es genauso wie unser Milchzopf und ich liebe ja Milchbrötchen.
Weiter ging es dann damit, dass ein Teller rumgereicht wurde auf dem Zwiebeln, Granatapfelkerne, Bohnen, Bananen und noch so einge andere Dinge lagen. Jeder musste sich von Jedem ein was nehmen und das wurde dann in einer ganz bestimmten Reihenfolge unterbrochen von hebräischen Wörtern unseres Nachbarn gegessen. Danach gab es noch etwas ganz typisches zu diesem Fest: Apfel mit Honig. Das fand ich persönlich auch sehr lecker. Zuletzt ist es wohl noch typisch einen Fischkopf zu essen. Aber wirklich nur einen Kopf! Er steht für das Gute. Der Fischschwanz dagegen nicht. Für alle die nicht so gern Fischkopf essen wollten, gab es Gummibärenfische, für welche ich mich auch lieber entschieden habe. Schließlich ging es ans richtige Essen. Es gab Hähnchen, Reis, Nudeln mit Ei, verschiedenes Gemüse, Kartoffeln und Lachs. Begleitet wurde das Ganze mit ununterbrochenen Reden aller Gäste über jegliche Neuigkeiten. Zum Dessert gab es dann noch den klassischen Apple Pie (Apfelkuchen), der einfach mal sooo lecker war. Ich liebe ihn! :D

American Apple Pie *-*
Heute ging es dann mit feiern weiter. Da die ganz strengen Juden an Samstagen und Feiertagen, wie heute, auch keinen Strom betätigen dürfen, haben mich die Großeltern gefragt ob ich nicht vorbei kommen könnte den Ofen und Herd anstellen, da sie das mit dem Strom ganz genau nehmen, aber natürlich auch Essen kochen wollten. Ich als Nicht-Jüdische habe dann also um 12 Uhr alles in den Ofen geschoben bzw. auf den Herd gestellt. Ich helfe doch gern. :D
Meine Familie war zu der Zeit schon seit zwei Stunden in der Synagoge (jaa den ihre Zeremonien gehen drei Stunden). Ich war eingeladen zum Ende hin dazu zustoßen, allerdings war die Veranstaltung dann doch eher zu Ende als von meinen Gasteltern erwartet, weshalb ich nur noch die Menschen rausgehen sehen habe. Es war auch sehr intressant, Amerikaner mal laufen zu sehen. Normalerweiße nehmen sie ja das Auto für ALLLES, aber an Feieratgen ist Autoverbot. Daher sah man auf den Straßen ganze Massenwanderungen.
Wir liefen dann auch zu dem Haus der Großeltern und es gab Lunch. Zunächst sprach der Opa einige hebräische Sätze und es gab wieder Challah (diesmal sogar mit Chocolate Chips gefüllt) und Äpfel mit Honig. Dann gab es noch Steak, Gemüse, Nudeln mit Apfel und Zimt (war intressat aber eigentlich voll gut), Rhabarbar-Erdbeer-Muß und zum Nachtisch Schoko-Sahne-Kuchen. Natürlich wollte ich von allem einmal kosten und war danach völlig überfüllt.

In der Synagoge muss man Kleid bzw. Rock tragen
 Aber nicht das es jetzt mal reicht mit Essen... Nein. Nach einer kurzen Nachmittagspause, bei der die Kids TV schauen durften und ich entspannen, gab es bei unseren Nachbarn wieder Dinner. Dieses lief genauso ab wie am Abend zuvor und die Menge an Essen hatte sich eher verdoppelt als verringert, obwohl ich eigentlich immer noch satt war, aß ich natürlich trotzdem so ziemlich von allem etwas.
So und nun steht nur noch der Lunch morgen wieder bei den Großeltern aus, bei dem es sicher auch nicht an Challah, Apfel mit Honig und anderen guten Sachen mangeln wird. Ich darf auch wieder vorbeikommen und den Ofen anstellen. Ab Mittwoch geht die Schule und somit mein geregelter Arbeitstag wieder los. Schon verrückt was alles an einem Wochenende so passiert. Ich habe für diesen Post tatsächlich über 2h gebraucht und an alle die hier unten mit Lesen angekommen sind: Respekt! :)

 Shanah tovah!
 שנה טובה

P.S.: Das sagt hier zur Zeit jeder zu jeder gegebenen Möglichkeit und heißt so viel wie "Have a good year!",  
also " Habt ein gutes Jahr!".  :)

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